Sommer im Gefühl

Kapitel 1

Kapitel 1


"Ein chaotischer Tag"


Von Mona S.
http://schreibecke.de.tl


Ein stechender Schmerz zuckte schon durch meine Lungen, und ließ mich schwer atmen. Ich holte meinen Musikplayer heraus und schaltete ihn ab, um mich gleich darauf auf einem Baumstumpf niederzulassen. Die Haare klebten auf meiner Stirn, mein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Ich senkte meinen Kopf und atmete tief ein. Die Waldgeräusche umspielten meine Ohren wie die schönste Musik und ließen mich lächeln. Die Vögel zwitscherten in einem Chor, sodass sie glatt als Tierorchester zählen könnten. Der Waldboden unter meinen Füßen war feucht, ein mir vertrauter Duft von Moos und Holz stieg auf. Mittlerweile hatte sich mein Körper vom Laufen erholt, ich hob wieder zufrieden meinen Kopf. Es war noch früh morgens, die Sonnenstrahlen bahnten sich gerade einen Weg durch die dichten Baumkronen. Ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich mich auf den Weg nach Hause machen sollte. Ich erhob mich also sofort wieder und joggte in einem angenehmen Tempo zu meinem Haus. Gut, unserem Haus. Meine Schwester und ich teilten uns ein zweistöckiges Haus, mit Garten und einer Aussicht zur grünen Lunge des Dorfes – dem Wald. Meine Schwester war das genau Gegenteil von mir: Keine Freundin der Natur, eine unheimliche Liebe zum Shoppen und eine Männeraufreißerin. Es würde mich nicht wundern, wenn sie alle Typen dieser Welt kannten. Würde sie mich so verschwitzt und sportlich unterwegs sehen, würde sie wieder ihre langwierigen Predigten über Schönheit und Relaxen halten, und darauf hatte ich nun mal keine Lust. Heute kam ich wieder einmal zu Hause an, bevor die Sonne schon endgültig am Himmel stand. Das Dorf war nicht weit entfernt von einer Stadt, doch es war mein Lebensraum, den ich niemals verlassen könnte. Meine Schwester sah die ganze Sache viel lockerer, doch meinetwegen blieb sie –ziemlich widerwillig- noch in diesem Haus. Ein weiterer Grund ihrer Gesellschaft, waren die erheblichen Kosten von Häusern in der Stadt. Deswegen fuhr sie lieber mit ihrem Auto täglich dahin, und brachte ihre Affären mit in das Dorf. Ich kümmerte mich nicht um sie, sollte sie machen was sie wollte. Ein spitzer Schrei ertönte ein wenig später, erschrocken ließ ich die Wurst auf dem Tisch stehen und schritt ins Schlafzimmer. „Ach du meine Güte!“ Rose stand vor dem Schrankspiegel, die Augen weit aufgerissen. Ihr Gesicht war überseht mit roten Punkten. „Sag mal, hast du nicht schon mal die Masern gehabt?“ Verwundert hob ich eine Augenbraue und unterdrückte ein Kichern. Für Rose waren solche Schlamassel ein Weltuntergang. „Mach dich nicht über mich lustig, Summer. Das ist ein Ausschlag von deinen verdammten Beeren, die du gestern in diesem Topf hattest.“ Meine Selbstbeherrschung überschritt alle Grenzen, das Kichern das in meiner Kehle gesteckt hatte, drang aus meinen Lippen. Wütend drehte sie sich zu mir um und verschränkte die Hände. „Das ist nicht lustig. Das ist eine Katastrophe!“ „Rose“, presste ich nach unter einem Lachen mühsam hervor. „Diese Beeren wollte ich kochen, denn roh sind sie giftig. Ich wollte Marmelade machen.“ Sie stampfte wütend mit den Füßen auf den Holzboden und fuhr sich mit der Hand durch den Lockenschopf. „Heute kommt mein Date! So kann ich mich unmöglich blicken lassen.“ Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Dann entschuldige dich für heute.“ Sie weitete entsetzt ihre Augen. „Bist du wahnsinnig? Er ist einer der beliebtesten Jungs der Stadt! Und außerdem würde ein Ruf von mir entstehen, dass ich keine Dates habe!“ Ich rollte mit den Augen. Wegen einer abgesagten Verabredung entstand so etwas doch nicht, doch ich erwiderte nichts, denn ich wusste, dass sie eine perfektes Gegenargument bereithielt. „Ich hab´s, du gehst einfach mit ihm aus.“ Sofort drehte sich alles in mir um. „Nie im Leben, haben dich alle guten Geister verlassen?“ „Ich sag in Zukunft auch kein Wort über deine Pflege. Bitte!“ Sie versuchte mich mit ihrem Blick zu überzeugen, doch ich war dies ganz und gar nicht. „Das hört sich viel versprechend an, aber..“ „Nur dieses eine Date, Summer. Eine Stunde. Bitte!“ Ich seufzte. Schon von klein auf, war ich diejenige die schnell nachgab.
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Sommer im Gefühl

Eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen.

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